Stadtplanung ist wie eine Sanduhr: Auf der einen Seite fließt eine unendliche Menge an Informationen hinein. In der Verengung des Kegels entsteht ein Plan, der als Grundlage einer langfristigen Umsetzung standhalten muss. Dann beginnt das Bangen und Warten, bis auf der anderen Seite im umgekehrten Kegel eine hoffentlich gelungene »Stadt« entsteht.

Wie entsteht Schönheit und warum ist unsere Sprachlosigkeit über die Ästhetik der Baukultur so groß, obwohl sie offensichtlich wesentlich, vielleicht sogar die dauerhafteste aller möglichen Qualitäten einer Stadt ist?

Da sich der Städtebau mit und durch andere Disziplinen – Architektur, Freiraumgestaltung – manifestiert, muss er sich sowohl intelligenter Strategien bedienen als auch mit eigenem Gestaltungsanspruch vorgehen. Aufgrund dieser Gemengelage erscheint es ratsam, »schön« mit »gut« zu kombinieren.

Anhand von sechs Begriffen und ebenso vielen Projekten wird Anouk Kuitenbrouwer Gestaltungsstrategien für urbane Qualität erkunden, die sich wie ein roter Faden durch ihre Arbeit bei KCAP ziehen, sich immer wieder, unbeirrt von Maßstab, Zeitgeist und kulturellem Kontext bewähren, und so vielleicht als kleine Faustregel für gute Städte dienen können.