Presse

Teilen

Heidelberg, 01.04.2021 | Pressemitteilung des Collegium Academicum und der IBA Heidelberg

Selbstverwaltetes Wohnheim feiert Fertigstellung des Holz-Rohbaus

Ende März war es soweit: Der Holz-Rohbau des selbstverwalteten Wohnheims der ehrenamtlichen Projektgruppe Collegium Academicum (CA) wurde fertig gestellt. Das hat die junge Projektgruppe am vergangenen Mittwoch mit einem digitalen Richtfest gefeiert und sich an dem sichtbaren Fortschritt ihres Projektes erfreut. Das idealistische Vorhaben, das vor acht Jahren in einer Heidelberger WG seinen Anfang nahm, wird als Teil des Mietshäuser Syndikats kostengünstigen Wohnraum für gut 250 Menschen schaffen. Für diese werden 176 Zimmer in dem sich aktuell im Bau befindlichen vierstöckigen Holzbau entstehen. In dem Gebäude finden zudem eine etwa 240 m² große Aula, ein Multifunktionsraum und eine Werkstatt Platz. Diese teilöffentlichen Flächen sollen unkommerziellen Freiraum für selbstbestimmte Bildung, Kultur und Vernetzung schaffen.

Nicht einmal ein halbes Jahr hat es gedauert, bis nach dem Start der Holzbauarbeiten der Holz-Rohbau fertig war. Zu verdanken ist dies einem hohen Grad an Vorfertigung und dem Einsatz von Holz-Holz-Steckverbindungen. Margarete Over, die sich im Rahmen des digitalen Richtfests im Namen der Projektgruppe bei allen Baufirmen, Planer*innen, Sponsor*innen und weiteren Unterstützer*innen bedankte, war sichtlich überwältigt: »Es ist ein wunderbares Gefühl, das Gebäude nach so vielen Jahren Planung endlich in der Realität zu sehen.« Auch Carl Zillich, kuratorischer Leiter der IBA Heidelberg, freute sich mit der Projektgruppe: »Wir sind stolz auf alle Beteiligten, dass sie all die Jahre als IBA-Projekt und nun die Monate der Baustelle keine Mühen gescheut haben, von einem Traum zur realisierten Vision zu gelangen.«

Das Ziel, ein Gebäude zu bauen, das nicht nur im Betrieb durch Photovoltaikanlage und Passivhausstandard ressourcenarm ist, sondern beim täglichen Zusammenleben und Bau eine ganzheitliche ökologische und soziale Sichtweise unterstützt, hat nicht nur die IBA überzeugt. Neben der IBA unterstützten der Bund, das Land, die Kommune, einige Firmen und viele Privatpersonen das ambitionierte Vorhaben. Nach dem Rohbau werden in den kommenden Monaten der Innenausbau und die Eigenleistungsarbeiten der Gruppe die Baustelle prägen. Daneben arbeiten die jungen Ehrenamtlichen tatkräftig an den Planungen ihrer beiden Bestandsgebäude. Im größeren der beiden Gebäude soll Wohnraum für etwa 70 Menschen entstehen, auch für die Teilnehmenden eines geplanten Orientierungsjahrs. In dem kleinen Gebäude soll ein selbstverwaltetes Café unterkommen. Für die Finanzierung dieses Teilprojekts sucht die Projektgruppe Menschen, die mit einem Direktkredit oder einer Spende das Vorhaben unterstützen möchten.

Spannend wird das Projekt dieses Jahr auf jeden Fall bleiben und die ersten Bewohner*innen sind auch schon gefunden. Im späteren Wohnheim sollen diese durch die Selbstverwaltung direktdemokratische Prinzipien erlernen, anwenden und weiterentwickeln. Josse Schubert, der seit eineinhalb Jahren im Projekt aktiv ist, ist voller Vorfreude: »Das vierstöckige Gebäude wirkt durch das viele Holz jetzt schon einladend und es ist jetzt sehr gut vorstellbar, wie das Gebäude sich Ende des Jahres mit Leben füllt.«

Unter der Webseite www.collegiumacademicum.de erhalten Interessierte weitere Informationen zum Projekt.