PHVision

Ort

South Gettysburg Avenue (Süderschließung)
69124 Heidelberg | Kirchheim

Städtebau

(und Beratung) KCAP, Zürich

Projektträger

Stadt Heidelberg

Ansprechpartner*in

Carla Jung-König

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News und Veranstaltungen zum Projekt

PHV-verbindet.de

Website mit Informationen zur Entwicklung von PHV, FAQs und Veranstaltungshinweise

Das Patrick-Henry-Village war eine Wohnsiedlung der US-Armee im Südwesten der Stadt, von Heidelberg durch Felder und die Autobahn getrennt. Hier entsteht auf einer Fläche von rund 100 Hektar, so groß wie die Heidelberger Altstadt, ein zukunftsfähiger Stadtteil. Im Patrick-Henry-Village – kurz PHV – mischen sich Wohnen und Arbeiten mit hochwertigen Freiflächen, leben Menschen unterschiedlicher Herkunft und Einkommensschichten zusammen. Die 10.000 Bewohner*innen und die 5.000 hier Arbeitenden sind umweltfreundlich mobil. Häuser werden nachgenutzt oder mit klimafreundlichen Baumaterialien errichtet und mit zukunftsweisender Energietechnik ausgestattet. Die Digitalisierung unterstützt die nachhaltige Organisation des PHV. Dabei ist der neue Stadtteil keine von der übrigen Stadt isolierte Insel des Experiments. Auch wenn es nicht direkt an einen anderen Teil der Stadt angrenzt, wird das PHV exzellent mit Heidelberg und die Region vernetzt sowie in die umgebende Landschaft eingebunden.

Um diesen hohen Ansprüchen gerecht zu werden hat die IBA Heidelberg mit Unterstützung der Stadt ein besonderes Vorgehen konzipiert. Vier international renommierte Büros haben in unterschiedlichen Szenarien Ideen für den Stadtteil entwickelt: Wissenschaft und Wirtschaft, Vernetzung und Digitalisierung, Lernräume und Wohnen, Stoffkreisläufe und Freiräume. Aufbauend auf diesen Szenarien hat ein agiles Team der Stadtverwaltung zusammen mit der IBA sowie dem Büro KCAP Fachplaner*innen ausgewählt, die sich in enger Kooperation untereinander sowie mit KCAP und der Stadt den Themen Stadtbautypologie und Architektur, Freiräume und Energie, Mobilität, Nutzungsmischung sowie Digitale Stadt annahmen. Die Ergebnisse dieses Prozesses, der in einer Zwischenphase für die Beteiligung der Heidelberger Bürger*innen geöffnet wurde, sind in einem »Dynamischen Masterplan« zusammengeführt, der Regelwerke für die Entwicklung des Stadtteils festsetzt und das räumliche Gerüst fixiert. Dieser Dynamische Masterplan erlaubt es, offen für Innovationen zu sein und flexibel auf sich wandelnde Ansprüche zu reagieren.

Zu den unverrückbaren Elementen gehören die Einwohnerzahl, das ambitionierte Energie- und Wasserkonzept, die angestrebte Anzahl der Arbeitsplätze und die städtebauliche Struktur, die sich an der ursprünglichen Bebauung orientiert. Sie stellt sicher, dass alle Bewohnenden die Ressourcen des Stadtteils, wie etwa die Mobilitätsangebote, die Grünflächen oder soziale Räume, gut erreichen. Möglichst viele Bäume und ein Teil der bestehenden Bebauung bleiben erhalten.

Prozess

In einer ersten Phase beschäftigten sich für die IBA Heidelberg zunächst fünf international arbeitende...

Städtebau und Architektur

Im neuen Stadtteil sollen vielfältige Lebensentwürfe und Nutzungen Raum finden sowie verschiedene soziale Schichten...

Vielfältiger Stadtteil

Grundsätzlich sollen sich die Nutzungen im PHV mischen. Schwerpunkte des Wohnens liegen im Norden und am westlichen...

Produktive Stadtlandschaft

Freiräume und die Kreisläufe unterschiedlicher Ressourcen im PHV werden in Form einer produktiven Stadtlandschaft...

Multi-Mobilität

PHV soll ein Modellprojekt der Verkehrswende werden: Das umfassende Erschließungs- und Mobilitätskonzept als »Stadt...

Digitale Stadt

Die Chancen und Risiken der Digitalisierung werden bei der Entwicklung des PHV von Anfang an mitgedacht. Dabei geht...

Die Gestaltung des PHV sieht eine Grundstruktur vor, die dichte, städtische Bereiche mit großzügigen Grünräumen kombiniert. In Nord-Süd-, also in Längsrichtung, durchziehen das PHV Bänder, die unterschiedliche Nutzungsschwerpunkte setzen: »Leben und Lernen«, »Leben und Experimentieren« und »Entwickeln und Produzieren«. Durch Grünräume in Ost-West-Ausrichtung entstehen charakteristische Quartiere, in denen auf unterschiedliche Weise Nutzungen, Haustypen und Trägerschaften gemischt werden. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Erdgeschosse gelegt, da sie wesentlich dafür sind, ob ein lebendiger Stadtteil entsteht. Die Offenheit besteht in der Art, wie die Nachbarschaften konkret bebaut werden. Dies soll sich erst in einzelnen Verfahren entscheiden, für die innerhalb des bestehenden Regelwerks Spielräume bestehen: für unterschiedliche Formen der Bebauung und in manchen Teilen auch der Nutzung.

Die schrittweise Entwicklung erlaubt es, dass das Gesamtgefüge immer wieder austariert werden kann. Wichtig ist dabei, verschiedene Akteur*innen und Instrumente so miteinander zu kombinieren, dass soziale Aspekte ebenso wie ökologische Nachhaltigkeit nicht hinter ökonomischen Interessen zurückstehen. Auf diese Weise können auch langfristig Nutzung und Bebauungsqualität gesichert werden, so dass ein Gleichgewicht gewahrt bleibt – zwischen Bebauung und Freiraum, Experiment und Bewährtem, zwischen Nutzungen, Funktionen, Interessen.

Nachdem die Freiraumplanung und städtebauliche Struktur des südlichen Bestandsquartiers (B3/4) in einem Wettbewerb vertieft wurde, steht nun der das Gebiet maßgeblich prägende  Parkway zur Entscheidung an: die Erschließung, entlang der sich der Stadtteil entwickeln wird. Eine kommunale Entwicklungs- und Betreibergesellschaft begleitet die Realisierung des beispielgebenden neuen Stadtteils.

Informationen zur Entwicklung von PHV, FAQs und Veranstaltungshinweise bündelt auch die neue Website www.phv-verbindet.de

Das PHV wird ein Labor der Stadtentwicklung des 21. Jahrhundert. Hier werden neue Wege beschritten, um die Struktur des Stadtteils zu finden. Aufbauend auf einem experimentellen Szenarien- und Beteiligungsprozess wurden im Dynamischen Masterplan Festlegungen getroffen, die die Qualität des Stadtteils sichern werden, um die Kriterien der zukünftigen Entwicklung zu öffnen, die nicht planbar oder nicht vorhersehbar sind. Dabei werden sowohl soziale, ökologische, ökonomische und funktionale Aspekte so untereinander ausbalanciert, damit nicht einer von ihnen die anderen dominiert.

Projekt-Meilensteine

Mai 2016

Start Planungsphase 0, erstes Bürgerforum (KCAP)

Juni 2016

Design-Thinking-Workshops

September 2016

Zweites Bürgerforum (MVRDV und Carlo Ratti Associati)

Dezember 2016

Drittes Bürgerforum (ASTOC und Ramboll Liveable Cities Lab)

März 2017

Viertes Bürgerforum (alle)

Oktober 2017

IBA-Projekt

Dezember 2017

Gemeinderat verabschiedet PHVision

September 2018

Start Projektteam PHV (Stadt Heidelberg mit IBA)

April 2019

Start Workshops und Kolloquien zur Erarbeitung der vertiefenden Studien

Dezember 2019

Beteiligung der Bürger auf phv-mitsprechen.de

Juni 2020

Gemeinderat beschließt Dynamischen Masterplan

Juli 2021

Wettbewerbsentscheidung B3/B4 (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben)

Planung Ankunftszentrum, Wettbewerb Parkway und Vergabeverfahren A5