Collegium Academicum

Ort

Karlsruher Straße, Konversionsfläche Hospital
69126 Heidelberg | Rohrbach

Ansprechpartner*in

Felix Wohlfarth

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News und Veranstaltungen zum Projekt

08.02.2019

ZDF – Studierende werden Bauherren

Presseartikel

In den Universitätsstädten fehlt es an bezahlbarem Wohnraum. Heidelberger Studenten sind jetzt selbst aktiv geworden...

06.10.2018

Weitere Fördermittel über 500.000 Euro bewilligt

Das IBA-Projekt erhielt für seine ökologisch nachhaltige und innovative Holzbauweise eine Fördermittelzusage von...

10.05.2018

Fertigstellung des Zimmer-Demonstrators

Mit der Fertigstellung eines Demonstrators konnte das Team des Collegium Academicum im April 2018 zum ersten Mal...

23.02.2018

2,2 Millionen Euro für das Collegium Acadamicum

Flexibel, nachhaltig und nicht teurer als 280 bis 300 Euro Warmmiete: Mit dem Programm Variowohnen fördert das...

03.05.2017

10.000 Euro aus Crowndfunding-Wettbewerb für Zimmer-Prototyp

Mit 10.000 Euro haben die lokalen Crowdfunding-Plattform SPONSORT und die IBA Heidelberg den Prototyp für das erste...

18.05.2015

Workshop zum Bildungskonzept

Wie kann ein Studierendenwohnheim in Heidelberg mit einem interessanten und umfassenden Bildungsprogramm bespielt...

23.03.2015

Workshop zur Suffizienz

Was ist zum Leben wirklich notwendig? Und wo lässt sich überflüssiger Konsum vermeiden? In Zusammenarbeit mit...

Das Collegium Academicum zeigt auf vielen Ebenen Pioniercharakter. Es ist bundesweit das erste Wohnheim für Studierende, das nicht nur von seinen Bewohner*innen selbst verwaltet wird, sondern auch ehrenamtlich von Student*innen initiiert, entwickelt und gebaut wurde. Es ist die erste mehrgeschossige Holzarchitektur mit knapp 5.000 Quadratmetern Nutzfläche ohne Stahlverbindungen. Und es ist Forschungsobjekt einer Vielzahl wissenschaftlicher Untersuchungen. So dient es beispielsweise dem Institut für Energie- und Umweltforschung als Praxismodell, um flächensparendes Wohnen bei gleichzeitig hoher Lebensqualität zu analysieren.

»Eine große Offenheit und viel Idealismus zeichnen das Bottom-Up-Projekt aus«, beschreibt Architekt Hans Drexler, der mit Unterstützung der IBA über ein Werkstattverfahren ausgewählt wurde, die Zusammenarbeit mit den Studierenden. »Nur durch diesen partizipatorischen Planungsprozess konnte solch ein experimentelles Raumprogramm entstehen, das von klassischen Träger*innen oder Investor*innen niemals realisiert worden wäre.« Die Initiator*innen setzen mit dem Wohnheim neue Maßstäbe. Zugunsten der Gemeinschaftsflächen können die Studierenden ihren individuellen Wohnraum reduzieren, um sparsam mit wertvoller Fläche umzugehen und ohne Lebensqualität einzuschränken.

 

Insgesamt finden auf vier Etagen 46 Wohngemeinschaften für je vier Personen Platz. Die flexiblen Grundrisse können von den Bewohner*innen je nach individuellen und gemeinschaftlichen Wohnbedürfnissen angepasst, aus- und umgebaut werden. Komplementiert werden die Wohnungen durch 360 Quadratmeter Gemeinschaftsflächen mit unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten, wie einer Werkstatt, einer Aula für Veranstaltungen und ein Multifunktionsraum mit Küche. Im benachbarten Altbau wird das Raumprogramm ergänzt um einen Bereich für das »Propädeutikum« – das selbstorganisierte Lern- und Orientierungsjahr für künftige Studierende –  sowie weitere Wohngemeinschaften für Studierende, studentische Familien und Personen mit geringem Einkommen. Mit dem Collegium Academicum haben die Initiator*innen nicht nur erschwinglichen und inklusiven Wohnraum für Studierende in der Stadt Heidelberg geschaffen, sie haben auch einen Ort entwickelt, der Freiräume zum gemeinschaftlichen Leben und Lernen bietet.

Das Projekt ist Beispiel für einen gelungen bottom-up-Prozess, bei dem die Ideengeber*innen zu Bauherr*innen wurden und mit Hilfe der IBA Heidelberg zu Träger*innen von Baukultur avancieren. Durch den Architekten konnten etwa 2,2 Mio. Euro seitens des Bundesbauministeriums im Förderprogramm »Variowohnungen« der Forschungsinitiative »ZukunftBAU« sichergestellt werden. Hinzu kommen Forschungsmittel der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Die Finanzierung erfolgt über Direktkredite nach dem Modell des Mietshäuser Syndikats.

Das Collegium Academicum zeigt in zweierlei Hinsicht, wie nachhaltiger Wohnraum entstehen und gesellschaftliche Verantwortung übernommen werden kann. Zum einen haben sich die Nutzer*innen und Initiator*innen der Suffizienz verschrieben und die Immobilie über das Modell des Mietshäuser Syndikats dauerhaft dem Immobilienmarkt entzogen. Zum anderen wird über Selbstverwaltung von der Idee bis zum Gebäudebetrieb, über das selbstinitiierte Bildungsprogramm sowie Angebote an die Nachbarschaft Wissen auf unterschiedlichen Ebenen geteilt.

Projekt-Meilensteine

Februar 2014

IBA-Projekt

März 2015

Suffizienz-Workshop

Mai 2015

Propädeutikum-Workshop

März 2016

Workshop Variowohnen und Gründung der GmbH

Dezember 2017

Forschungsförderung DBU und Baugenehmigung

Februar 2018

Bundesförderung Variowohnungen (2,1 Mio Euro)

Mai 2018

Aufnahme im Mietshäuser Syndikat

Juli 2019

Spatenstich

Mai 2020

Baubeginn

November 2020

Workshop Altbau-Nutzung

März 2021

Richtfest

Januar 2022

Fertigstellung (Neubau)

Weitere Projekte