Erweiterung des Thadden

Ort

Klostergasse 2-4
60123 Heidelberg | Wieblingen

Projektträger

Schulstiftung der Ev. Landeskirche Baden, Karlsruhe mit Elisabeth-von-Thadden-Schule, Heidelberg

Ansprechpartner*in

Felix Wohlfarth

 

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News und Veranstaltungen zum Projekt

06.07.2018

Neubau erhält IBA-Projekt-Status

Zur Finissage der IBA Zwischenpräsentation im Juli 2018 wurden fünf Vorhaben vom Kandidaten- in den Projektstatus...

Der Neubau an der Elisabeth-von-Thadden-Schule markiert mit seinem innovativen Raumprogramm den Wandel der pädagogischen Praxis des Gymnasiums, das für die Klassen der Mittelstufe bereits zuvor neue Lernformen erprobte.

Gemeinsam mit der Bauherr*innenschaft konzipierte die IBA Heidelberg ein experimentelles Vergabeverfahren: Bei dem »dialogischen Wettbewerb« trafen sich von der IBA ausgewählte, internationale Architekturbüros vor Ort, um in einem zweitägigen Workshop in engem Austausch mit der Bauherr*innenschaft die Ideenskizzen für das neue Schulgebäude zu erarbeiten. Dieses ersetzt die alte Turnhalle und erweitert das gewachsene Ensemble um einen zeitgemäßen Lernort mit aktuellen pädagogischen, klassenübergreifenden Konzepten für die Mittelstufe. »Das dialogische Verfahren hat es mir als Architektin ermöglicht, frühzeitig auf die pädagogischen Belange der Schule einzugehen und darauf basierend eine differenzierte Lernlandschaft zu entwickeln«, erläutert die Architektin Kirstin Bartels, die das Verfahren für sich entscheiden konnte.

Der neue Lernort setzt auf vielfältige Raumangebote für »kompetenzorientiertes Lernen«: Die Klassenräume, sogenannte »Heimaten«, werden durch einen vorgelagerten, großzügigen »Marktplatz« verbunden. Hier haben die Architekt*innen unterschiedliche Zonen und Atmosphären für verschiedene Lernmodi gestaltet, wie beispielsweise Bereiche für Teamarbeit und Orte für den Rückzug in das konzentrierte Selbstlernen. Ergänzt wird das Angebot durch eine Arena für Zusammenkünfte, eine Teamstation für Lehrkräfte und Kreativ-Werkstätten.

Der Entwurf ermöglicht zudem der Stadtöffentlichkeit einen neuen Zugang zur bestehenden Aula sowie der tiefliegenden neuen Sporthalle und bereichert damit die Ansammlung aus unterschiedlichen Schulgebäuden im denkmalgeschützten und atmosphärisch reizvollen ehemaligen Klostergarten. Der dreigeschossige Baukörper in Holz-Hybrid-Bauweise fügt sich durch die Kleinteiligkeit und die heterogen geschuppte Ziegelfassade selbstbewusst in das Bestandsensemble ein.

Zukunftsweisende Schul- und Pädagogikkonzepte nehmen von der Vorstellung Abstand, dass alle Schüler*innen einer Gruppe zum selben Zeitpunkt mit der selben Methode am selben Ort dasselbe lernen. Gelernt wird ohnehin nicht nur im Klassenzimmer, sondern in der ganzen Schule, im Viertel, drinnen und draußen. Solche Konzepte fallen nur auf fruchtbaren Boden, wenn die Architektur ermöglicht, sie umzusetzen. Diese Schulerweiterung zeigt, wie das gehen kann: Dem etablierten (pubertätsgerechten) Mittelstufenkonzept wird eine Raumvielfalt geboten, die – zumindest an hiesigen Gymnasien – ihresgleichen sucht.

Projekt-Meilensteine

Oktober 2016

IBA-Projekt

Februar 2017

Start der Schulbauberatung (Raimund Patt, Bergisch-Gladbach)

Oktober 2017

Internationale Entwurfs-Werkstatt mit 5 Büros als Vergabeverfahren

November 2017

Start des Bauherr*innen-Jour-Fixe

Januar 2018

Start der schulinternen Architektur-Workshops

August 2019

Abstimmung zum Stadtteilzugang

Juni 2020

Erster Spatenstich

Juni 2021

Richtfest

März 2022

Fertigstellung