Online-Ausstellung:
Patrick-Henry-Village
Baufeld B3/B4

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Das südlich von Heidelberg gelegene Patrick-Henry-Village (PHV) wurde in den 1950er Jahren als Wohnsiedlung für Angehörige der US-Armee in Heidelberg errichtet. Nach deren Abzug 2013 werden zentrale Gebäude seit 2015 als Unterkunft für Geflüchtete genutzt. Im Kontext der IBA Heidelberg entsteht auf dem 100 ha großen Areal nun ein Modellquartier für die Wissensstadt von Morgen: Rund 10.000 Menschen sollen hier zukünftig wohnen und 5.000 ihren Arbeitsplatz haben. Grundlage für die Entwicklung von Heidelbergs 16. Stadtteil bildet der in einem mehrstufigen Planungsprozess entstandene Dynamische Masterplan von KCAP. Dabei werden prägende Teile des vorhandenen Bestandes in das Konzept integriert.

Der im März 2021 von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in Kooperation mit der Stadt Heidelberg und der IBA ausgelobte Architekturwettbewerb betraf den ersten Realisierungsabschnitt. Die Wettbewerbsaufgabe war komplex: Ausgehend von der Programmierung und gestalterischen Konzeption der öffentlichen und privaten Freiflächen sollte die bauliche Transformation ausgewählter Gebäudezeilen aus der Perspektive der Freiräume entworfen werden. Die Freiflächen sind als multitalentierte Räume zu entwickeln, die unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden. In den Gebäuden ist vorzugsweise preiswerter Wohnraum zu realisieren. Da das Wettbewerbsgebiet den ersten Realisierungsabschnitt des Gesamtquartiers abbildet, sind neben den Wohnnutzungen ergänzende Nutzungsangebote vorzusehen, die die Vitalität des neuen Stadtteils bereits im Kleinen sicherstellt. Aufgefordert waren sechs Arbeitsgemeinschaften aus Landschaftsarchitekt*innen und Architekt*innen. Unter Vorsitz der Landschaftsarchitektin Ariane Röntz (Berlin/Kassel) fiel am 16. Juli der Juryentscheid.

1. Preis: Planergruppe Oberhausen (Essen) mit Cityförster (Hannover)

Unter dem Titel »Leben und Experimentieren« denken die Planergruppe Oberhausen mit Cityförster die städtebauliche Idee des Dynamischen Masterplans weiter. Überzeugt haben die Jury der Wechsel der »Gartenhöfen« und »Waldhöfen«, die wiederum durch die linearen Gebäudestrukturen gegliedert werden. Die Höfe lassen eine gute Basis für ein soziales Gefüge der Nachbarschaften erwarten. Bestochen hat auch der selbstverständlich wirkende Umgang mit dem urban geprägten »Community Finger« im Zusammenspiel von Solitären, giebelständigen Zeilen und den schlüssigen Übergängen zu den landschaftlich geprägten Räumen – den »Green Fingers« In der Transformation des Bestands wird ein Spektrum unterschiedlicher Typologien angeboten, was eine Vielfalt an Wohnungsangeboten verspricht.

 

2. Preis: SINAI (Berlin) mit ASTOC (Köln)

Mit dem 2. Preis wurden SINAI (Berlin) mit ASTOC (Köln) ausgezeichnet. Der Entwurf leitet die bauliche Entwicklung konsequent aus dem Bestand ab. Das Freiraumkonzept füllt mit den urbanen Auen das Thema »next!Gartenstadt« in interessanter Weise mit Inhalt, indem Klimaanpassung und Biodiversität zentral behandelt werden.

Anerkennung: TERRA NOVA (München) mit Fink + Jocher (München)

Für die Idee der Integration gemeinwohlorientierter Strukturen in einem Common Green wurde der Entwurf von TERRA NOVA (München) mit Fink+Jocher (München) mit einer Anerkennung ausgezeichnet.