Ort
Bremeneckgasse 2
69117 Heidelberg | Altstadt
Bremeneckgasse 2
69117 Heidelberg | Altstadt
bez + kock architekten, Stuttgart (1. Preis)
Christiane Hauss, Heidelberg
Dokumentations- und Kulturzentrum
Deutscher Sinti und Roma e. V.
Felix Wohlfarth
20.07.2021
24.07.2020
Neubau und Sanierung des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma werden nicht nur das Bild der...
Für die Sanierung und den (Teil-)Neubau des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma läuft...
Die größte europäische Minderheit Europas hat in Heidelbergs Altstadt ihre wichtigste öffentliche Präsenz: Das Dokumentations- und Kulturzentrum deutscher Sinti und Roma. »Wir sind ein Zentrum, das die Leistungen und die Geschichte deutscher Sinti und Roma in Ausstellungen dokumentiert und durch zahlreiche Veranstaltung das kulturelle Miteinander als ein Teil der Mehrheitsgesellschaft lebt«, erklärt Emran Elmazi, wissenschaftlicher Leiter des Zentrums.
Eröffnet wurde dieses zu Beginn der 1990er-Jahre. Seither befindet sich hier eine Dauerausstellung zum Holocaust an den Sinti und Roma und das europaweit größte Archiv ihrer 600-jährigen Kulturgeschichte. Doch nach über 20 Jahren engagierten Betriebs gerät die von Bund und Land geförderte Einrichtung an ihre baulichen Grenzen. »Die räumliche Reorganisation unserer Institution wird im Zusammenspiel mit dem modernen Neubau das Zentrum zu einem vielseitigen Ort des kulturellen, dynamischen Austauschs machen«, so Emran Elmazi.
Im nicht offenen, zweistufigen Wettbewerb waren Architekturbüros aus ganz Europa aufgefordert, eine kluge städtebauliche Lösung für das Raumprogramm vorzuschlagen. Denn der Neubau soll das Zentrum nicht nur besser sichtbar der Gesellschaft öffnen, er wird auch die neue Dauerausstellung sowie Räume für Wechselausstellungen, Tagungen und Veranstaltungen beherbergen. Unter 25 Entwürfen setzte sich das Stuttgarter Büro bez+kock architekten durch, das auf dem keilförmigen Grundstück ein prägnantes Gebäude in ortstypischem rotem Buntsandstein vorschlug. Eine einladende Treppe öffnet das Haus zur Stadt und mündet in ein Podest, über das der barrierefreie Zugang möglich ist. Ein großzügiges Foyer mit Räumen für Veranstaltungen wird in den Obergeschossen durch Ausstellungsräume ergänzt, die im Dachgeschoss Blicke in die Stadt und die Umgebung öffnen. Mit diesem Haus wird das Dokumentations- und Kulturzentrum eine europaweite Strahlkraft für die kulturpolitische Arbeit der Sinti und Roma haben.