Neubau Deutsche Sinti & Roma

Ort

Bremeneckgasse 2
69117 Heidelberg | Altstadt

Studie

Christiane Hauss, Heidelberg

Projektträger

Dokumentations- und Kulturzentrum
Deutscher Sinti und Roma e. V.

Ansprechpartner*in

Felix Wohlfarth

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News und Veranstaltungen zum Projekt

Die größte europäische Minderheit Europas hat in Heidelbergs Altstadt ihre wichtigste öffentliche Präsenz: Das Dokumentations- und Kulturzentrum deutscher Sinti und Roma. »Wir sind ein Zentrum, das die Leistungen und die Geschichte deutscher Sinti und Roma in Ausstellungen dokumentiert und durch zahlreiche Veranstaltung das kulturelle Miteinander als ein Teil der Mehrheitsgesellschaft lebt«, erklärt Emran Elmazi, wissenschaftlicher Leiter des Zentrums.

Eröffnet wurde dieses zu Beginn der 1990er-Jahre. Seither befindet sich hier eine Dauerausstellung zum Holocaust an den Sinti und Roma und das europaweit größte Archiv ihrer 600-jährigen Kulturgeschichte. Doch nach über 20 Jahren engagierten Betriebs gerät die von Bund und Land geförderte Einrichtung an ihre baulichen Grenzen. »Die räumliche Reorganisation unserer Institution wird im Zusammenspiel mit dem modernen Neubau das Zentrum zu einem vielseitigen Ort des kulturellen, dynamischen Austauschs machen«, so Emran Elmazi.

Im nicht offenen, zweistufigen Wettbewerb waren Architekturbüros aus ganz Europa aufgefordert, eine kluge städtebauliche Lösung für das Raumprogramm vorzuschlagen. Denn der Neubau soll das Zentrum nicht nur besser sichtbar der Gesellschaft öffnen, er wird auch die neue Dauerausstellung sowie Räume für Wechselausstellungen, Tagungen und Veranstaltungen beherbergen. Unter 25 Entwürfen setzte sich das Stuttgarter Büro bez+kock architekten durch, das auf dem keilförmigen Grundstück ein prägnantes Gebäude in ortstypischem rotem Buntsandstein vorschlug. Eine einladende Treppe öffnet das Haus zur Stadt und mündet in ein Podest, über das der barrierefreie Zugang möglich ist. Ein großzügiges Foyer mit Räumen für Veranstaltungen wird in den Obergeschossen durch Ausstellungsräume ergänzt, die im Dachgeschoss Blicke in die Stadt und die Umgebung öffnen. Mit diesem Haus wird das Dokumentations- und Kulturzentrum eine europaweite Strahlkraft für die kulturpolitische Arbeit der Sinti und Roma haben.

Eine der größten europäischen Minderheiten als eigenständigen, aber dennoch integrierten Teil der Gesellschaft zu repräsentieren, war das Ziel eines Prozesses, der schließlich in eine identitätsstiftende Architektur mündete. Dabei ist nicht nur die Architektur selbst von Relevanz, sondern auch die Auseinandersetzung mit dieser im Vorfeld und Nachgang des Wettbewerbs.

März 2018

IBA-Projekt

April 2018

Finanzierungszusage seitens Stadt und Land für Architekturwettbewerb

Juli 2018

Internationaler Expertenworkshop zur Ausrichtung und Programmatik

Januar 2020

Start der Bürgerbeteiligung

Juli 2020

Entscheidung der 1. Phase des Architekturwettbewerbs mit internationalen Zuladungen

März 2021

Aufstellungsbeschluss des Angebotsbebauungsplans des Gemeinderats

April 2021

Start der Bauherr*innenberatung und Voruntersuchungen durch Bundesmittel

Juli 2021

Entscheidung der 2. Phase des Architekturwettbewerbs

Online-Ausstellung